Digitalisierung ist ohne Kompromisse ein Vorhaben, das von der Geschäftsleitung getragen werden muss – und zwar von allen Mitgliedern, ohne Wenn und Aber. Denn nur so kann der zweite, wichtige Schritt erfolgreich werden: nämlich für Akzeptanz im Team zu sorgen.
Dabei sind gleich mehrere Umstände zu berücksichtigen: Erstens ist Veränderung etwas, das uns Menschen immer nervös macht. In unterschiedlicher Intensität, aber die meisten von uns haben es gerne, wenn alles so bleibt, wie es ist. Zweitens bedeutet Digitalisierung Unsicherheit – man ist mit den neuen Prozessen vielleicht nicht vertraut, macht Fehler etc.). Und in vielen Fällen bedeutet Digitalisierung zu Beginn auch mehr Arbeit.
Um Unruhe im Team zu vermeiden und alle ins Boot zu holen, sind Transparenz und Kommunikation unerlässlich. Zum einen muss allen klar gemacht werden, was die Ziele und Nutzen sind – am besten auch übersetzt in den Nutzen für jedes einzelne Teammitglied. Entscheidungen für bestimmte Tools, Zeitpläne und Maßnahmen der Umsetzung sind im Idealfall nachvollziehbar und argumentierbar.
Eine besondere Herausforderung entsteht durch die in den meisten Fällen unterschiedliche Bereitschaft – oder auch das Know-how –, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Während eine einheitliche Performance hier so gut wie unerreichbar ist, muss dennoch großes Augenmerk auf eben diese verschiedenartigen Skills gelegt werden. Die einen brauchen eine Stunde, um sich mit dem Werkzeug wohlzufühlen, die anderen vielleicht drei Monate. Dann ist auch Geduld gefragt.
Diese Überlegungen sollten auch bei der Entscheidung für ein neues Werkzeug eine große Rolle spielen: Wie einfach ist es in die Prozesse implementierbar, wie hoch ist der Schulungsaufwand? Allzu komplexe Anwendungen werden gerne ins Abseits gestellt, und man sucht – und findet! – Gründe, warum doch lieber in der herkömmlichen Art und Weise gearbeitet werden sollte.
Und final: Berechtigte Kritik an digitalen Tools ist immer ernst zu nehmen – auch und gerade von jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die weniger technikaffin sind.
Denn hervorragende Lösungen werden immer weiterentwickelt, dafür ist Anwender-Feedback unerlässlich – und am Ende macht es im besten Fall sogar Spaß, die Aufgaben schneller, besser und effizienter zu erledigen!