Blockiert der KI-Boom die Energiewende?

So absurd es klingt, so wahr könnte es aber leider werden: Künstliche Intelligenz (ver-)braucht jeden Menge Kupfer. Genauso wie erneuerbare Energien. Das Kupfer-Angebot hinkt aber der Nachfrage hinterher.

Blockiert der KI-Boom die Energiewende?

Der Rohstoffhändler Trafigura prognostiziert, dass der weltweite Bedarf an Kupfer bis 2030 um bis zu einer Million Tonnen steigen und somit das Produktionsangebot übertreffen könnte, berichtet die Kleine Zeitung.

Immer größere Rechenzentren für KI

Doch wieso passiert das alles? Der zunehmende Bedarf an Kupfer wird vor allem durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die damit einhergehende Notwendigkeit größerer Rechenzentren getrieben, erklärte Trafigura-Chefvolkswirt Saad Rahim während einer Veranstaltung der „Financial Times“ in Lausanne.

Die steigende Nachfrage nach Kupfer wird auch durch die Energiewende verstärkt. Dennoch wird das Angebot voraussichtlich nicht mit der Nachfrage Schritt halten können. Die zusätzliche Nachfrage von einer Million Tonnen für KI-Anwendungen wird zu der ohnehin bereits erwarteten Angebotslücke von vier bis fünf Millionen Tonnen bis 2030 hinzukommen.

Abhängigkeit als Gefahr in der Energiewende

Der weltweit größte Produzent und Verbraucher von Kupfer sowie anderen Industriemetallen, die für die Energiewende unverzichtbar sind, ist und bleibt China. Diese Abhängigkeit von einem einzigen Akteur bereite der Branche große Sorgen, da steigende geopolitische Spannungen die Energiewende möglicherweise behindern könnten, so Beata Javorcik, Chefvolkswirtin bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.