Die Benefits von Künstlicher Intelligenz für die Immobilienbranche

Der technologische Fortschritt hat in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten. Die Fortschritte haben die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, vermeintlich vereinfacht. Der Immobiliensektor ist einer der zahlreichen Bereiche, die sich Künstliche Intelligenz (KI) für ihr Business zunutze machen können. Ein Überblick.

Die Benefits von Künstlicher Intelligenz für die Immobilienbranche

Die Immobilienbranche könne sehr vom Einsatz von KI profitieren, um Marktbedingungen, Immobilienpreise und andere Faktoren zu analysieren. Und auch, um Immobilienwerte, Markttrends und Investitionsmöglichkeiten zu ermitteln, erklärte Experte Ashok Singh Jaunapuria, Managing Director und CEO des indischen Immobilienentwicklers SS Group, kürzlich gegenüber dem Times Network. Viele Aspekte fließen in den Prozess der Immobilienverwaltung ein, so zum Beispiel Anträge und Transaktionen, Mietverträge, Offenlegungserklärungen. Eine Software kann die Immobilienverwaltung auf vielfältige Weise unterstützen, etwa durch die automatische Erstellung von Dokumenten. Die Immobilienmakler haben dann mehr Zeit, sich auf Dinge wie persönliche Kontakte zu konzentrieren.

Chatbots: Fluch oder Segen?

„KI kann auch eingesetzt werden, um Unterlagen auf Fehler wie leere Felder, fehlende Unterschriften und ähnliches zu überprüfen. KI-gesteuerte Chatbots können automatisch auf häufig gestellte Fragen von Mietern antworten. Die Validierung von Immobiliendokumenten ist durch den Einsatz von KI vereinfacht worden“, sagt Jaunapuria. Hier wollen wir kurz einhaken: Der Einsatz von Chatbots ist für Unternehmer:innen eine gewinnbringende Vorstellung, da Personal und somit Kosten eingespart werden können. Nicht außer Ach lassen dürfen wir in dieser Diskussion jedoch, wie unglaublich frustrierend es für informationssuchende Menschen sein kann, sich mit einem Chatbot zu unterhalten, der auch recht schnell mal an seine Grenzen stößt.

Die Immobilienbranche kann KI auch nutzen, um realitätsnahe virtuelle Touren zu erstellen. Diese ermöglichen es potenziellen Käufer:innen, Immobilien von jedem Ort der Welt aus zu besichtigen. „Dank KI-gestützter Technologien können Kaufinteressierte 3D-Ansichten von Häusern erleben, ohne ihr Zuhause zu verlassen. Es gibt Zoom-in-Sprachnotizen und Panoramaansichtsfunktionen", zeigt sich Jaunapuria durchaus begeistert.

KI für Telefongespräche und E-Mails

Die Sprachsynthese, also die künstliche Erzeugung menschlicher Stimmen, hat den Prozess der Automatisierung von Telefoninteraktionen vereinfacht. „In ähnlicher Weise ergänzt das E-Mail-Tagging mit dieser Technologie den Kundenservice. Die Nutzung von neuen Technologien, um E-Mails zu scannen, zu kategorisieren und an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten, macht das Lesen jeder einzelnen Kundenkommunikation überflüssig und reduziert somit den Zeitaufwand. Technologien wie Robotik, maschinelles Lernen und KI sind auch in der Lage, Kundenanforderungen proaktiv zu erkennen und darauf einzugehen", ist Jaunapuria überzeugt.

KI statt Mensch?

Stellt sich wieder die viel diskutierte Frage: Wird KI denn künftig den Menschen ersetzen? Nein. Viel zu teuer. Noch. Das sagt eine aktuelle Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Man wollte herausfinden, welche Aufgaben technisch machbar und wirtschaftlich lukrativ zu automatisieren wären – und welche nicht. Insgesamt lassen die Ergebnisse der Studie erkennen, dass die Verdrängung von Arbeitsplätzen durch KI zwar durchaus beträchtlich, jedoch allmählich sein wird. In der Folge werde genügend Zeit für politische Maßnahmen und Umschulungen bleiben, um die Auswirkungen auf etwaige Arbeitslosigkeit zu mildern, so die Expert:innen des MIT.

Künstliche Intelligenz im Facility Management

Indes hat die Tageszeitung Die Presse recherchiert, wie gut KI-Tools im Facility-Management-Sektor ankommen. „KI kann helfen, neue Lösungen schneller zu entwickeln, die Bewertung großer Datenmengen zu erleichtern, Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen zu generieren“, erläutert Doris Bele, Vorstandsvorsitzende des österreichischen Netzwerks Facility Management Austria.

KI sei im Facility Management durchaus brauchbar im Bereich Energiemanagement und bei Voraussagen über das Nutzerverhalten, teils auch im technischen Bereich, ergänzt Andreas Halbartschlager, Prokurist bei PKE Facility Management, gegenüber der Presse. KI sei jedoch auch im Facility Management nicht uneingeschränkt und unkontrolliert anzuwenden: „Wir wollen nicht, dass die KI selbstständig agiert (…). Wir wollen uns Vorschläge für Verbesserungen oder Einsparungen machen lassen, aber nicht auf Kosten der Nutzer, der Menschen, die im Gebäude leben oder arbeiten.“ Einseitige Tools fördern dieses Risiko, ist Halbartschlager überzeugt. „Um das zu vermeiden, brauchen wir immer noch den Menschen, in dem Fall den Facility Manager. Denn Daten sind statisch, ein Gebäude lebt aber“.