Metaverse, Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) und viele andere Aspekte der Digitalisierung machen auch vor der Immobilienwirtschaft nicht Halt und es ergeben sich durch die Nutzung digitaler Anwendungen viele Vorteile für die Branche.
Der Begriff Big Data bezeichnet die große Menge an strukturierten und unstrukturierten Daten, die auch einen Faktor bei der Digitalisierung im Verkauf darstellen. Die Menge an Informationen ist hier so groß, dass Menschen allein nicht mehr fähig sind diese Datenmengen zu analysieren. Automatisierte Software-Lösungen sollen hierbei helfen.
Verschiedenste Informationen, wie das Durchschnittsalter der Bewohner:innen eines Stadtviertels, die Verfügbarkeit von sanitären Einrichtungen oder die Anzahl von Supermärkten kann in Echtzeit berücksichtigt werden. Auf Basis dieser Analysen sind Unternehmen in der Lage, ihre Verkaufsprozesse schneller und effizienter zu gestalten.
Immobilienwert-Entwicklungen und die Frage eines Kaufes- oder Verkaufes einer Immobilie können geplant werden. Durch den Einsatz von Big Data lassen sich Faktoren eruieren, welche für die Immobilienbranche entscheidend sind. Immobilienagenturen kombinieren immer häufiger Marktinformationen, Kundendaten und öffentliche Datensätze, um Prognosen zu einzelnen Objekten zu erstellen. Auch andere Informationen wie die Mietpreisentwicklung oder Bewertung von Stadtvierteln lassen sich vorhersagen. Zukünftige Prognosen werden mit jedem Tag besser, da Software-Lösungen für ihre Analysen auf immer mehr vorhandene Daten zugreifen können.
Um eine Immobilie gewinnbringend zu vermitteln, bedarf es eines passenden Käufers. Auf der Basis von Daten kann eine KI gesteuerte Software, Immobilien besser an individuelle Kundenprofile anpassen. Die Software weiß genau, welche Kundegruppe zu einer bestimmten Tageszeit für Immobilien-Angebote aus einem bestimmten Stadtteil zu welchem Preis am empfänglichsten ist und ein entsprechendes Angebot erstellen. Mittels Chatbot können im Vorfeld Wünsche und Vorlieben abgefragt werden – die KI identifiziert im Chat mit dem Besucher der Webseite potenzielle Leads, sammelt Kontaktinformationen und beantwortet alle Fragen. Für den Makler wird die gesamte Information automatisch aufbereitet, sodass dieser im Idealfall den Kauf abschließen kann.
Digitale Inhalte beeinflussen das Kaufinteresse einer Immobilie nachhaltig. Virtual Reality (das vollständige Hineinversetzen des Nutzers in eine digitale Umgebung) und Augmented Reality (das Hinzufügen digitaler Inhalte in die reale Umgebung), oder 3D-Simulationen von Immobilien vermitteln ein glaubwürdiges Bild einer Immobilie. Digitale Technologien ermöglichen mit sehr wenig Aufwand virtuelle Hausbesichtigungen.
Makler und Immobilienverwalter profitieren von einer genauen Kundensegmentierung durch Big Data und KI. Bei Bestandskund:innen können zum Beispiel auf Grundlage der verfügbaren Software-Daten Rückschlüsse auf das zukünftige Kaufverhalten gezogen werden: Welche Objekte waren für welche Kund:innen, wann interessant? Wofür interessieren sich meine Kund:innen? KI beantwortet diese Fragen nicht nur in wenigen Sekunden, sondern auch für alle potenziellen Kunden gleichzeitig. So können Kund:innen mit besseren Angeboten versorgt werden – das spart enorm viel Zeit und fördert auch gleichzeitig die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung wächst.
Digitale Lösungen für die Immobilienbranche sind bereits verfügbar und werden genutzt. Die Angst vor einem Maklersterben ist jedoch völlig unbegründet, denn durch die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen können viele Aufgaben des Maklers oder Immobilienverwalters stark vereinfacht und beschleunigt werden. Bestimmte Routine-Tätigkeiten könnten zukünftig vollständig von Softwarelösungen übernommen werden und Makler:innen hätten mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit Käufer:innen.
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