Düstere Zeiten für OpenAI?

Interne Konflikte bei OpenAI: Führungsprobleme gefährden die Sicherheitsinitiativen und Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens.

Düstere Zeiten für OpenAI?

OpenAI, die Herstellerfirma von ChatGPT, steht derzeit vor erheblichen internen Herausforderungen, die seine Sicherheitsinitiativen und die allgemeine Vertrauenswürdigkeit ernsthaft gefährden. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören der Abgang wichtiger Mitglieder des Sicherheitsteams sowie Kontroversen um strenge Geheimhaltungsvereinbarungen (sogenannte NDAs) und Meinungsverschiedenheiten in der Führungsetage.

Sicherheitsteam verließ das Unternehmen

Für eine Menge Aufsehen sorgte kürzlich der Abgang mehrerer Schlüsselmitglieder des sogenannten Superalignment-Teams. Dieses Team war speziell für die Gewährleistung der Sicherheit und ethischen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zuständig und sollte verhindern, dass eine „Superintelligenz“ den Menschen überflügeln könnte. Der Verlust dieser Expert*innen lässt Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der künftigen Entwicklungen der KI aufkommen.

Empörung über NDA

Die Situation wird durch Berichte verschärft, dass OpenAI die ausscheidenden Mitarbeiter*innen unter Druck gesetzt habe, restriktive Geheimhaltungsvereinbarungen zu unterzeichnen. Diese NDAs haben bei vielen für Empörung gesorgt und Misstrauen gegenüber der Unternehmensführung geschaffen. Die Mitarbeiter*innen seien mit umfangreichen, restriktiven Ausstiegsdokumenten konfrontiert worden. Weigerten sie sich, diese in verhältnismäßig kurzer Zeit zu unterschreiben, so habe ihnen Berichten des Nachrichtenmagazins Vox zufolge der Verlust ihrer unverfallbaren Anteile am Unternehmen gedroht. Diese Vorgehensweise bedeutet, die ehemaligen Mitarbeiter*innen vor die Wahl zu stellen, entweder auf Millionen von Dollar zu verzichten, die sie bereits verdient hatten, oder sich zu verpflichten, das Unternehmen nicht zu kritisieren – und zwar ohne jegliche zeitliche Befristung. Einen Tag, nachdem Vox über den Vorfall berichtet hatte, postete OpenAI-Chef Sam Altman folgende Entschuldigung auf seinem X-Account: „We have never clawed back anyone's vested equity, nor will we do that if people do not sign a separation agreement (or don't agree to a non-disparagement agreement). Vested equity is vested equity, full stop.”

Altman erleidet Vertrauensverlust

Nichtsdestotrotz: Das Ansehen hat einen Knacks abbekommen. Die internen Konflikte und die Handhabung der Situation durch das Management deuten auf tiefere Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Richtung und die „sichere“ Entwicklung von Artificial General Intelligence (AGI) hin. Insbesondere CEO Sam Altman steht im Mittelpunkt der Kritik. Es wird spekuliert, dass die Abgänge und die restriktiven NDAs das Ergebnis von Differenzen zwischen Altman und anderen Führungskräften hinsichtlich der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und der Balance zwischen Innovation und Sicherheit sind.