Eine neue Ära: das Ende der Third Party Cookies

Die Werbebranche sieht sich mit einer gigantischen Transformation konfrontiert. Doch irgendwie ist das ganz still und leise passiert. Haben Sie es überhaupt mitbekommen? Die Internetwelt steht vor dem Aus von Third Party Cookies, die das Surfverhalten der Nutzer*innen tracken. Apple (Safari) und Mozilla (Firefox) haben die Schritte bereits durchgeführt, Google verschiebt mit seinem Browser Chrome das Aus der Third Party Cookies hingegen immer weiter nach hinten.

Eine neue Ära: das Ende der Third Party Cookies

Was sind Third Party Cookies überhaupt?

Sie laufen still und leise im Hintergrund. Wir bekommen gar nichts davon mit, wir liefern Werbetreibenden aber enorm viel Mehrwert durch unsere Daten. Third Party Cookies sind seit vielen Jahren ein zentraler Bestandteil der digitalen Werbewelt. Es handelt sich dabei um kleine Textdateien, die von einer anderen Website als derjenigen, die der*die Nutzer*in gerade besucht, auf dessen Computer gespeichert werden.

Diese Cookies werden häufig von Werbetreibenden und Analyseunternehmen verwendet, um Informationen über das Surfverhalten der Nutzer*innen zu sammeln. Sie ermöglichen somit das Verfolgen von Nutzerverhalten über verschiedene Websites hinweg – so kann den Nutzer*innen personalisierte Werbung ausgespielt werden. Während dies der Werbebranche erhebliche Vorteile bringt, gibt es große Bedenken seitens Datenschutz- und Verbraucherschutzorganisationen, da das Tracken mit Third Party Cookies mit einem Verlust der digitalen Privatsphäre einhergeht.

DSGVO und CCPA

Das Anfang vom Ende der Third Party Cookies stellte im Jahr 2018 die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dar, deren Ziel der Schutz personenbezogener Daten in der Europäischen Union ist. Unternehmen sind seitdem dazu aufgefordert, die Einwilligung der Nutzer*innen einzuholen, bevor sie Cookies setzen dürfen. Zusätzlich müssen sie Informationen über die Daten, die sie sammeln, transparent verfügbar machen. Im selben Jahr wird in Kalifornien der California Consumer Privacy Act (CCPA) verabschiedet, der dasselbe Ziel verfolgt.

Mozilla als Vorreiter

Mozilla war der Erste, der Worten Taten folgen ließ und implementierte bereits im Jahr 2019 die Enhanced-Tracking-Protection (ETP), die standardmäßig Cookies von Drittanbietern blockiert, in seinen Browser Firefox. Ein Jahr später machte auch Apple ernst und sorgte dafür, dass mit dem Update 2020 auch auf Safari alle Drittanbieter-Cookies blockiert wurden. Und Google?

Was bitte ist bei Google los?

Anfang 2020 kündigte Google an, den Third Party Cookies in seinem Browser Chrome bis Ende 2022 den Garaus zu machen. Im Juni 2021 verlegte Google diese Frist nach hinten – auf Ende 2023. Mitte 2022 verkündet Google, die Deadline noch einmal zu verschieben, und zwar auf die zweite Jahreshälfte 2024. Ende April kündigte Google auf dem offiziellen Blog der Privacy Sandbox, seiner neuen Chrome-Lösung, wird angeführt, dass auch die zweite Jahreshälfte 2024 nicht halten wird. Stattdessen plane Google, wie OnlineMarketing.de berichtet, eine Verschiebung auf Anfang 2025. Wir dürfen gespannt sein, wann die Third Party Cookies denn tatsächlich Geschichte sind …