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ivalu-Ausblick 2024: Im Interview Thomas Werner (Vorstand der Schultheiss Software AG)

Digitalisierung ist auch 2024 das Trendthema. Doch wie digital ist die Immobilienzukunft wirklich? Wir haben österreichische PropTech-Expert:innen zu diesem Thema – und wie man es richtig macht – befragt.
ivalu-Ausblick 2024: Im Interview Thomas Werner (Vorstand der Schultheiss Software AG)
© Ivalu

Wie können digitale Lösungen im kommenden schwierigen Jahr Immobilienunternehmen helfen?

Wir finden heute nach wie vor in der Praxis sehr viele über die Jahre hinweg gewachsene Arbeits- und Prozessstrukturen. Digitale Lösungen finden in der Immobilienwirtschaft meist nur punktuellen Einsatz.

Eine ganzheitliche digitale Arbeits- und Prozessstruktur schafft eine eindeutige Daten- und Entscheidungsbasis bei reduziertem Datenpflegeaufwand.

Im Zuge der Implementierung digitaler Prozesslösungen werden durch die Analyse bestehender Prozesse gezielt Schwachstellen aufgezeigt und eliminiert. Damit entsteht in der Regel eine erhebliche Produktivitätsverbesserung sowie eine enorme Transparenzsteigerung. Insbesondere vor dem Hintergrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen stellt die Integration einer digitalen Systemlösung eine wichtige Investition in die Zukunft dar.

Welche Hürde ist aus Ihrer Sicht die größte für Immobilienunternehmen, wenn es um Digitalisierung geht?

Die Digitalisierung von Unternehmensprozessen stellt sich als strategische und operative Managementaufgabe dar. Der häufig immer noch in der Praxis anzutreffende Leitsatz „Das haben wir schon immer so gemacht!“ sagt zunächst nichts über die Prozessqualität aus.

Die generelle Grundvoraussetzung für Digitalisierung ist die Veränderungsbereitschaft der Menschen per se. Hier spielen Faktoren wie Zeit, Innovations- und Investitionsbereitschaft und das Potenzial der Mitarbeiter:innen über alle Unternehmensbereiche hinweg eine entscheidende Rolle.

Die größte Hürde ist der Mensch und die mit ihm mehr oder weniger einhergehende Bereitschaft, sich mit diesem Themengebiet aktiv, ganzheitlich und tiefgehend auseinanderzusetzen.

Was müssen PropTechs in Zukunft besser machen, um erfolgreich zu sein?

Um die Akzeptanz digitaler Lösungen zu steigern, sollten diese auf fundiertem Praxiswissen aufbauen und die „Spielregeln“ der Praxis berücksichtigen. Damit müssen PropTechs praxisnah ausgerichtet sein und das nötige Praxiswissen sowohl für die Entwicklungsarbeit als auch für die notwendige Beratung und Implementierung im Unternehmen vorhalten. Eine „Verschlimmbesserung“ bzw. Verkomplizierung der praxisnahen und praktischen Abläufe in der Systemlösung stellt keine zukunftsfähige Lösung dar. 

Einen wichtigen Faktor für die Zukunft wird neben einer sehr guten Usability und einer sehr hohen Kundenorientierung auch ein einfacher und praxisnaher Onboardingprozess darstellen.

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