Die Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG) beschäftigt sich schon über längere Zeit intensiv mit Building Information Modeling (BIM) und dessen Anwendung bei Projekten. Beobachtungen und Analysen zeigen, dass langfristig im Immobiliensektor die BIM-Methode (Anm.d.Red.: 3D-Modelle von Anfang an) eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird.
Bevor Pilotprojekte dazu gestartet wurden, gab es umfangreiche Vorbereitungen im Unternehmen. Dabei ist wesentlich, dass die internen Vorgaben österreichweit einheitlich gehalten werden, um den mit der Planung betrauten Dienstleistern Sicherheit für gleichartige Standards zu geben. Weiters muss die große Zahl an Bestandsobjekten im BIG-Portfolio, von Schulen über Universitäten bis hin zu Spezialimmobilien wie Justizanstalten sowie Büro- und Wohnbauten in der ARE, Berücksichtigung finden.
Im Zuge der Entwicklung ist schon auch wesentlich, dass die ausführenden Unternehmen ihr Interesse vorantreiben und dass gleichzeitig auf die Strukturen der österreichischen Wirtschaft Rücksicht genommen wird. Voraussetzung für die Weiterentwicklung der österreichischen KMU-Landschaft ist jedenfalls das aktive Interesse und Einbringen durch die Unternehmen. Vertreter*innen der BIG wirken in den verschiedensten Arbeitsgruppen zum Thema Building Information Modeling (BIM) und auch bei Austrian Standards aktiv mit und bringen ihre gewonnenen Erfahrungen ein.
In den derzeitigen BIG-Architekturwettbewerben zu Pilotprojekten ist das BIM-Format noch keine grundsätzliche Anforderung an die Wettbewerbsarbeit. Ziel des Wettbewerbs ist es, die beste architektonische Lösung für die gestellte Bauaufgabe zu finden. Die Teilnehmer am Wettbewerb verpflichten sich jedoch, im Fall des Auftrags das Projekt entsprechend unserer BIM-Vorgaben zu planen und abzuwickeln. Das ausgewählte Projekt wird im Anschluss als BIM-Projekt über alle Leistungsphasen abgewickelt.
Die BIG unterstützt als Auftraggeber die Auftragnehmer bereits am Anfang des Prozesses, indem eine BIM-Projektsteuerung tätig ist. Außerdem gibt es gemeinsame Modellierkolloquien. Das dient, um die Modelliervorgaben (Anm. d.Red.: Detailierungsgrad z.B.) konsequent zu implementieren und so für alle Beteiligten eine gleichartige Arbeitsbasis zu schaffen. Dies hilft dem Auftragnehmer, für die Planungsleistungen die Qualitätssicherung gezielt vorzunehmen.
Bild ©Lars Ternes