Die Digitalisierung hat einen großen Stellenwert bei uns im Unternehmen. Wir versuchen, soweit es geht, papierlos zu arbeiten und reichen unsere Projekte digital ein. Grundsätzlich erarbeiten wir all unsere Projekte mittels 3D Modellen und die Käufer können bei uns über ein digitales Kaufanbot ihr Objekt erwerben, weiters werden Sonderwünsche digital über einen online Wohnungskonfigurator abgewickelt. Zukünftig planen wir alle Objekte mit dem BIM-Standard zu versehen, wie wir es jetzt zum Beispiel schon bei der Knödelhütte machen.
Das kann man nicht so einfach beantworten. Ein sehr großes Potenzial bietet die digitalisierte Abwicklung des Planungsprozesses sowie die Einreichung. Wir haben bei einem unserer Projekte beim Pilotprojekt der Stadt Wien (BRISE) mitgemacht. Es bedarf noch gewisser Verbesserungen, aber das Potenzial ist sehr groß. Auch die Abbildung des gesamten Lebenszyklus der Projekte über BIM birgt noch viel Potenzial, vor allem weil leider noch viele Firmen nicht BIM affin sind.
Ein weiteres großes Highlight bietet die künstliche Intelligenz, es lässt sich aber aktuell gar nicht sagen, in welchen Bereichen sie überall Einfluss nehmen wird. Um ein Gebäude zu errichten, müssen viele Stakeholder zusammenarbeiten, dabei entstehen sehr große Datenmengen, welche mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz effektiver genutzt werden können. Auch die Bereiche wie virtuelle Besichtigung mittels 3-D Modellen oder der Smart-Home-Technologien wird zukünftig viel mehr Anklang finden.
Meiner Meinung nach gäbe es da natürlich ein paar Optionen, über die man definitiv nachdenken könnte, ob man sie nicht viel stärker in die Immobilienbranche integrieren sollte. Zum Beispiel, ob man die Blockchain-Technologie für die Grundbuchsverwaltung einführen sollte oder standardisierte digitale Vertragsabwicklung mittels Smart Contract, um den Prozess des Kaufs, Verkaufs und der Miete von Immobilien zu beschleunigen beziehungsweise zu vereinfachen. Ich bin davon überzeugt, dass es künftig auch bahnbrechende Lösungen geben wird, was die gesamte ESG-Thematik betrifft, vor allem, wenn sich einmal die Quantenwirtschaft etabliert hat.
Unser Unternehmen ist Vorreiter beim Thema Digitalisierung. Daher sind alle Organisationabläufe sowohl intern als auch extern durchgehend digitalisiert. Das betrifft die Projektakquise, die Planung bis zur Baufertigstellung. Die Auftragsvergabe, das Rechnungswesen und Zahlungsabwicklungen laufen über automatisierte und digitalisierte Prozesse. Im Juni haben wir unser Innovationsteam zu einigen Partnerunternehmen nach Silicon Valley geschickt, um die neuesten Trends schon frühzeitig nach Österreich zu bringen. Auch unsere Mitarbeiter nutzen viele verschiedene Softwarelösungen, welche die Kommunikation, die Arbeitsabläufe und Prozesse digitalisieren und automatisieren.
Die fehlende Interoperabilität der verschiedene Softwareanbieter ist eine der größten Hemmschwellen beim Einsatz von modernen IT-Lösungen. Auch sind die nicht unerheblichen Kosten, welche im Vorfeld zu tätigen sind, eine schwierige Entscheidung. Bei der Anschaffung eines neuen Programms weiß man im Vorfeld oft nicht, ob sich der Anbieter am Markt durchsetzt, weshalb man oft in der Produktfamilie der 4 bis 5 Großen gefangen ist. Auch stellt die menschliche Komponente eine Schwierigkeit dar, werden zu viele verschiedene Programme benötigt, sind Mitarbeiter überfordert oder sie können das Potenzial nicht ausschöpfen.