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Ivalu Spotlight: Im Interview: Karina Schunker (Geschäftsführerin EHL Wohnen GmbH)

Was bringen digitale Lösungen? Wir haben österreichische PropTech-Expert:innen zu diesem Thema – und wie man es besser macht – befragt.
Ivalu Spotlight: Im Interview: Karina Schunker (Geschäftsführerin EHL Wohnen GmbH)
© Ivalu

In welchen Bereichen kommt Künstliche Intelligenz in Ihrem Unternehmen oder bei Ihnen persönlich zum Einsatz?

Derzeit setzen wir KI bei Wohnungsvermittlungen vor allem im Bereich der Textgenerierung ein, als Inspirationsquelle für Vermarktungstexte, Projektbrandings und Slogans. Die Texte sind allerdings derzeit noch nicht so ausgereift, dass wir diese eins zu eins in unsere Unterlagen übernehmen können. Hier lernt wohl auch eine KI noch nicht aus. Auch werden unsere 360°-Rundgänge KI-gestützt erstellt und wir haben auch schon für Sprachübersetzungen von Video-Tutorials VoiceAI Programme getestet. Zudem schauen wir uns laufend unterschiedliche Einpreisungstools für Wohnungsprojekte an, die zugleich die Nachfragesituation je Lage mitberücksichtigen, um unsere eigenen Erfahrungswerte noch genauer validieren zu können.

In Summe sind die Anwendungsfelder groß und auch wenn die KI noch nicht ausgereift ist, so bietet sie viel Zukunftspotential. Man muss sich jedoch laufend mit den unterschiedlichen Tools auseinandersetzen, um zugleich den Algorithmus und den Gebrauch besser verstehen zu können.

Wo sehen Sie die größten Chancen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Immobilien- und Baubranche?

Ich sehe noch große Potentiale im Bereich der personalisierten Immobiliensuche, sodass Wohnungssuchende künftig Vorschläge und Angebote erhalten, die noch deutlich spezifischer zu den Suchwünschen passen und damit auch Details wie Ausstattungsmaterialien, Grätzelinfrastruktur, Raumaufteilungen etc. mitberücksichtigt werden können. Bisher erfolgt das nach wie vor auf manueller Ebene, durch die genaue Vorauswahl des Maklers.

Chancen eröffnen sich zudem bei Chat- bzw. Voicebots, die bereits erste Anliegen sowie Anfragen, binnen weniger Sekunden und ohne Wartezeit, strukturiert sowie kundenorientiert vorbearbeiten können.

Auch für Prognoseberechnungen bzw. Szenarienplanungen wird die KI in Zukunft bei der Entwicklung von Immobilien noch große Hilfestellung leisten, um die wirtschaftliche Umsetzung von Projekten detaillierter abwägen zu können. Beispielsweise bei der Standortanalyse mit Ableitung der Mieter- bzw. Käuferzielgruppen, die Herleitung eines passenden Wohnungsmix, eine Projektplanungs- und kostenprognose, zu erwartende Miet- und Kaufpreise zu einem Zukunftsstichtag und vieles mehr.

Welche Bereiche werden sich dort den Einsatz künstlicher Intelligenz am stärksten verändern?

Die KI wird künftig in allen Branchen und Sparten an Bedeutung gewinnen, weshalb es wichtig ist Anwendungsbereiche zu erkennen und sich mit dem Einsatz der Technologie gezielt auseinanderzusetzen. In der Immobilienbranche wird sich vor allem der Bau und die Projektentwicklung mit verstärktem Einsatz der KI revolutionieren, auch wenn das nur schrittweise erfolgen wird.

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