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Ivalu Spotlight: Im Interview: Peter Matzanetz (Gründer Place Qu GmbH)

Was bringen digitale Lösungen? Wir haben österreichische PropTech-Expert:innen zu diesem Thema – und wie man es besser macht – befragt.
Ivalu Spotlight: Im Interview: Peter Matzanetz (Gründer Place Qu GmbH)
© Ivalu

Wie können digitale Lösungen im kommenden schwierigen Jahr Immobilienunternehmen helfen?

Digitalen Anbietern wurde bisher vielfach vorgeworfen, kein relevantes Problem zu lösen. Ähnlich wie bei der Immobilienbewertung, im veränderten wirtschaftlichen Umfeld, muss das an der Stelle neu bewertet werden. Waren bisher digitale Lösungen höchstens zum Steigern der Umsätze gefragt, wird es vermehrt darum gehen, Veränderungen beim Geschäftsmodell im Kern zu unterstützen. Zum Beispiel bringt PLACEQU eben nicht irgendeine Info zur Lage, sondern unterstützt das Matchmaking über Standortanforderungen, was die Vermarktung grundlegend optimiert.

Welche Hürde ist aus deiner Sicht die größte für Immobilienunternehmen, wenn es um Digitalisierung geht?

Wenn vorhin die Rede von Hilfe war, so muss man diese auch annehmen können. Für mich ist die größte Hürde weder das Technologische noch die Marktreife von Innovationen, sondern der Mindest in der Branche. In der Baubranche zum Beispiel hat man mittlerweile verstanden, dass man sich ganz neu aufstellen muss. Die Immobilienbranche ist noch nicht so weit aber wenn der Totalverlust mit ESG-Themen oder Klimarisiken am Standort droht, wird auch hier ein neues Denken Einzug halten. Bei PLACEQU arbeiten wir im Brennpunkt von aktuellen Themen an Lösungen für Ortskernbelebung, Flächensparen oder reduzierte Bodenversiegelung, wo man der Immobilienwirtschaft eine große Hilfe sein könnte. Ich würde es begrüßen, wenn es mehr Corporate Startup Ventures gibt, die den Showcase für alle abbilden. 

Was müssen PropTechs in Zukunft besser machen, um erfolgreich zu sein?

In der Startup-Blase mit Kapital für Furore zu sorgen, ist noch kein Erfolgsgarant. Daher ist jetzt der Zeitpunkt, die Dinge auf den Boden zu bringen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wer sich als Proptech positionieren will, einen Draht zur Branche mitbringen und etwas international skalierbares anbieten muss, ab sofort besser auch mit ESG- und KI-Themen. White Label-Lösungen helfen den „Immos“ ihr Geschäftsmodell anzupassen und wer erfolgreich sein will, muss sich jedenfalls mit deren Standards beschäftigen. Bei PLACEQU gehen wir diese Extrameile gerade, indem wir den DGNB-Standard aber auch andere Nachhaltigkeitsstandards beim Standort für Bewerter und Auditoren (m/w) abbilden.

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