Digitalisierung hat sowohl in meinem Unternehmen als auch in unserem Netzwerk RE/MAX einen außerordentlich hohen Stellenwert. Unseren Kunden, egal ob Anbieter oder Interessenten, kann mit digitalen Lösungen deutlich leichter und verständlicher durch den rechtlichen und administrativen „Dschungel", der bei einer Immobilientransaktion anfällt, geholfen werden.
Aber auch die Arbeitserleichterung in vielen Teilbereichen des Jobs für unsere Mitarbeiter ist deutlich zu erkennen. Digitalisierungsmaßnahmen sind aus unserer Sicht unerlässlich, werden dabei aber keinen einzigen Mitarbeiter ersetzen. Viel mehr wird jener Makler, der mit digitalen Tools arbeitet und diese hochprofessionell bedienen kann, schneller, schlagkräftiger und somit erfolgreicher sein. Aus diesem Grund treiben wir mit unseren ausgewählten Partnern die Digitalisierung fokussiert voran und können erkennen, dass wir in vielen Bereichen der Digitalisierung Vorreiter in der Branche sind!
Bis auf das persönliche Gespräch mit dem Kunden gibt es keinen Bereich in der Immobilienvermittlung, bei dem digitale Tools nicht eine enorme Hilfestellung für unsere Kunden sowie unsere Mitarbeiter darstellen. Gerade bei der immer komplexer werdenden Rechtslage ist es wichtig, Informationen für den Kunden verständlich und Abläufe so einfach wie möglich zu machen. Vom Anfragenmanagement über virtuelle Besichtigungen, Abbildung des FAGG-Prozesses, der schnellen und einfachen Verfügbarkeit aller relevanter Unterlagen und Dokumente, bis hin zur Abwicklung von Kaufangeboten – mit einem digitalen Angebotsverfahren oder ohne – und weiter bis zum Termin bei Rechtsanwalt oder Notar, kann alles digital und schnell abgebildet werden.
Nachdem als erster Schritt seit vielen Jahren das österreichische Grundbuch inklusive Urkundensammlung bereits digitalisiert worden ist und dank der Firma IMMOunited nicht nur die Grundbuchinformationen, sondern auch die Inhalte aus Kaufverträgen benutzerfreundlich abrufbar sind, wäre es als nächster Schritt wünschenswert, die Bauakte digital verfügbar zu machen. Aber auch relevante Dokumente für die Immobilienvermittlungnwie Wohnungseigentumsverträge oder Nutzwertgutachten etc., die dann auf einem zentralen Server abrufbar sind.
Weiters könnte man Immobilienverwaltungen anhalten, sämtliche Dokumente digital abzulegen. Sämtliche Dokumente können dann gegen einen Nachweis einer Berechtigung – Eigentümer, Bevollmächtigter etc. – in Sekundenschnelle abrufbar sein und mittels einer Schnittstelle zur jeweiligen Maklersoftware verfügbar gemacht werden. Stichwort Maklersoftware: Das war zwar mehr oder weniger das erste digitale Tool der Branche, aber dennoch gibt es, mit wenigen Ausnahmen, viele „verstaubte" und unflexible Programme.
Wir können mittlerweile fast den kompletten Prozess der Immobilienvermittlung digital abbilden:
- Objektaufnahme erfolgt direkt online im System
- Maklervertrag wird entweder direkt vor Ort am Tablet unterfertigt oder im Kundenportal mittels digitaler Signatur
- die professionelle Bewertung erfolgt über digital verfügbare Kaufvertragsinformationen sowie mithilfe verschiedener Programme zur rechtskonformen Preisfindung
- Angebote auf Plattformen und Social Media
- 360-Grad- Rundgänge / virtuelle Besichtigungen
- Online-Terminbuchungen
- Besichtigungsscheine, die der Interessent am Tablet direkt unterschreibt und sofort als Mail zugesendet bekommt, Daten werden automatisch mit der Maklersoftware synchronisiert
- Kundenportal: Anbieter haben den Überblick über den Stand der Vermittlung, Interessenten haben Einsicht in sämtliche Dokumente und können von hier auch ein digital signiertes verbindliches Kaufangebot abgeben
- digitales Angebotsverfahren offen oder geschlossen
- digitales Übergabeprotokoll mit direktem Versand an Vertragserrichter und wenn gewünscht auch an Energieanbieter, Versicherungsunternehmen etc.
Aber auch interne Abläufe, sowohl innerhalb des gesamten RE/MAX-Netzwerks, als auch in unserem Unternehmen werden mithilfe digitaler Tools schnell und effizient durchgeführt.
Es gibt viele Anbieter für digitale Tools, die nichts anderes machen, als bereits vorhandene Prozesse unreflektiert zu übernehmen und zu versuchen, diese zu digitalisieren. Diese Vorgehensweise funktioniert aber nicht, da einige Prozesse bereits veraltet sind und/oder in der bestehenden Form nicht digitalisierbar sind. Da kann man nur Thorsten Dirks zitieren: „Wenn Sie einen Sch...prozess digitalisieren, dann haben Sie einen sch... digitalen Prozess".
Professionelle Digitalisierung hinterfragt die vorhandenen Prozesse, adaptiert diese, setzt die Notwendigkeiten neu auf und bringt sie in die digitale Welt. Dazu ist es aber essenziell wichtig, dass Anbieter von digitalen Tools nicht nur in der Programmierung der Prozesse top sind, sondern auch in der Branche und mit den Anforderungen, Arbeitsabläufen und rechtlichen Notwendigkeiten der Kunden ausgezeichnet vertraut sind. Daher wird es wichtig sein, nicht nur um des Digitalisierens Willen zu digitalisieren, sondern eben dort zu digitalisieren, wo es Sinn ergibt sowie Arbeitsabläufe einfacher, effizienter und transparenter macht.