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Ivalu Spotlight: Im Interview Stephan Pasquali (Geschäftsführer Neubau, 3SI Immogroup)

Wir haben Ivalu Spotlight ins Leben gerufen und befragen namhafte Entscheidungsträger:innen der Immobilienwirtschaft zum Trendthema Digitalisierung, deren Auswirkungen, Nutzen und Chancen für die Branche.

Ivalu Spotlight: Im Interview Stephan Pasquali (Geschäftsführer Neubau, 3SI Immogroup)

Wo steht die Immo-Branche bei der Digitalisierung aus Ihrer Sicht und wie sehen Sie ihr Unternehmen im Vergleich?

Die Immobilien-Branche im Allgemeinen beschäftigt sich aktuell intensiv und auf allen Ebenen mit der Digitalisierung. Auch die Behördenprozesse werden mittlerweile durch Digitalisierungs-Tools stetig – wenn auch noch immer nicht mit dem nötigen Tempo – verbessert. Für die 3SI Immogroup spielen Digitalisierung und die Transformation bestehender Arbeitsweisen seit Jahren eine wesentliche Rolle. Es ist ein laufender Prozess, wir testen aus, optimieren, versuchen, durch digitale Möglichkeiten unsere Leistung und unser Angebot zu verbessern. Ein gutes Beispiel dafür ist die Marke „Immomarie“ der 3SI Immogroup. Damit haben wir 2016 die erste österreichische Immobilienankauf-Website mit gelauncht, die einen rein digitalen, niederschwelligen und unkomplizierten Verkauf von Immobilien und Grundstücken ermöglicht hat. Das war ein absolutes Novum und das Interesse war enorm.

Mit dem Zinshausrechner der 3SI Immogroup ist uns ebenfalls ein Coup gelungen. Der Rechner ermöglicht eine rasche Online-Bewertung von Zinshäusern in Graz und Wien. Im Arbeitsalltag selbst hat besonders die Bauabteilung in den letzten Jahren zahlreiche Arbeitsprozesse digitalisiert, etwa im Bereich Baustellendokumentation. Wie man technische Möglichkeiten für sich nutzt, hängt somit nicht nur von deren Verfügbarkeit ab, sondern definitiv auch von der eigenen Kreativität und Weitsicht – und hier sind wir bei der 3SI Immogroup sehr gut aufgestellt. Ohne Frage hat die Corona-Pandemie branchenweit zu Digitalisierungsschüben geführt. Am Ende sind wir allerdings meiner Einschätzung nach, sowohl im Bereich Errichtung, als auch Verkauf, noch nicht angelangt.

Welche Prozesse stellen bei Ihnen das größte Potenzial für (weitere) Digitalisierung dar und was wäre der Mehrwert?

Die 3SI Immogroup durchleuchtet regelmäßig alle ihre Prozesse und versucht, die Innovationskraft vor allem im Bereich Digitalisierung zu nutzen. Das beginnt bei der verstärkten Nutzung von virtuellen Meetings und der Bereitstellung einer perfekten virtuellen Arbeitsumgebung für flexiblere Arbeitsformen, geht von der digitalen Planerfassung und Planungsarbeit mittels 3D-BIM-Modellen über die vollständige Digitalisierung und Automatisierung von Buchhaltung und Controlling bis hin zu virtuellen Immobilienbesichtigung und der niederschwelligen Kundenkommunikation.

Im Sinne der Digitalisierung wollen wir keine Prozesse priorisieren denn wir stehen insgesamt noch immer am Anfang. So werden wir bald noch effizientere Smart-Home-Systeme oder Monitoringsysteme zur Optimierung der Betriebskosten bei 3SI Immogroup Immobilien sehen. Genauso arbeiten wir laufend an der Verbesserung von diversen Online-Immobiliensuch- und Kommunikations-Tools, die es unseren Kunden ermöglichen, noch schneller und einfacher zu Ihrer Traumimmobilie zu kommen. Die Online-Baueinreichung wird hoffentlich dazu beitragen, dass Projekte schneller in die Umsetzung kommen.

Ist die rasante technologische Entwicklung für Sie problematisch (Umstellungen) oder ist das für Sie auch ein gutes Investment (Festigung der Marktposition)?

Für die 3SI Immogroup stellt Innovation eine der drei Säulen des Unternehmens dar. Weiterentwicklung erachten wir auf allen Ebenen als absolut notwendig. Technologische Entwicklungen müssen, selbstverständlich unter Berücksichtigung aller damit in Verbindung stehenden Vor- und Nachteile, auch immer als Chance begriffen werden. Dies geschieht nicht nur, um unsere Marktposition zu festigen, sondern vor allem, um diese auszubauen und damit auch in Zukunft sicherzustellen. Erfolgreiche Unternehmen, die plötzlich stillstehen, werden früher oder später immer in Bedrängnis kommen.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren und welche Strategien gibt es um da hin zu kommen?

Die Strategie bei Transformationsprozessen muss immer lauten „Innovation aktiv zu lassen, erlauben und fördern“. Es muss möglich sein, auszuprobieren, sich zu irren und zu scheitern – und aus alldem zu lernen. Nur dadurch kann Gutes weiterentwickelt und Schlechtes ohne Groll verworfen werden. Letztlich ist und bleibt der einzelne engagierte Mitarbeiter die wichtigste Ressource für das Unternehmen. Da die 3SI Immogroup nach diesen Grundsätzen agiert, sehe ich unser Unternehmen auch in 5 Jahren als führenden Bauträger und Immobilienentwickler Österreichs. 

Wodurch können sich durch digitalisierte Prozesse und neue operative Modelle für konkrete Vorteile ergeben?

Das Sammeln und richtige Auswerten der im und aus dem Unternehmen generierten Daten sind für alle Prozesse der Schlüssel zum Erfolg. Das digitalisierte Wissen über alle Zinshäuser und Grundstücke am Markt ermöglicht beispielsweise das rasche Erkennen von erfolgreichen Opportunitäten. Das digitale Wissen beginnt beim frühen Erkennen von Kundenwünschen, um noch zielgerichteter im Ankauf und der Entwicklung zu agieren. Die vollständige Digitalisierung von Buchhaltung und Controlling ermöglicht es der Unternehmensführung, rascher und effizienter auf externe Effekte – wie aktuell etwa die Zinsentwicklung – aktiv zu reagieren. Das Optimieren von sich wiederholenden Tätigkeiten durch digitale Tools ermöglicht es, den Mitarbeitern mehr Zeit für den Kunden, das Produkt oder die Unternehmensentwicklung zu geben. Wir sehen in der Digitalisierung auch ein enormes Potential, was Nachhaltigkeitsaspekte anbelangt, etwa durch die Einsparung wichtiger Ressourcen durch „mitdenkende“ Gebäude.

www.immomarie.at

www.3si.at/zinshausrechner

Foto-Credit: © 3SI Immogroup | stefanjoham.com