Unser Alltag wird sich langfristig verändern. In den Medien wird jedoch ein sehr verzerrtes Bild von Künstlicher Intelligenz vermittelt, von Robotern, die gesamte Tätigkeitsbereiche in Berufsbranchen übernehmen. KI macht Mitarbeiter:innen nicht überflüssig! Beide Seiten profitieren von der Übernahme wiederkehrender Routineaufgaben durch KI beispielsweise. So können sich Mitarbeitende mehr auf Aufgaben konzentrieren, die Empathie und Einfühlungsvermögen erfordern.
Unsere gegenwärtige Situation mit Themen rund um Energiekrise, Inflation und der vermehrte Einsatz und neuen Technologien bereitet vielen Beschäftigten zusätzliche Sorgen. Die großen Player Google, Microsoft und Amazon haben tausende Arbeitsplätze abgebaut. Vor wenigen Jahren war die Situation eine andere, Softwareingenieure und Programmierer konnten sich vor Jobangeboten kaum retten. Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie, als sich unser gesamtes soziales Leben in den digitalen Raum verlagerte, stockten Tech-Unternehmen massiv Personal auf und beschäftigten weit mehr Menschen, als benötigt wurden. Heute, wo sich unser Leben nur mehr in Videokonferenzen, Streamingdiensten und Home-Office abspielt, wird dieser Personalüberhang nicht mehr benötigt. Die Devise heisst: Kosten einsparen!
ChatGPT sorgt neuerdings für eine allgemeine Verunsicherung. Die Sprach-KI hat die Fähigkeit nicht nur Texte, sondern auch Codes zu schreiben. ChatGPT zeigt die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz auf, aber auch ihre Grenzen. Noch ersetzt die Erfindung keine physischen Programmierer, da auch selbstlernende Systeme benötigen „noch“ hochqualifizierte Entwickler:innen. Es wird noch seine Zeit in Anspruch nehmen, bis solche Erfindungen nachhaltig in unseren Alltag integriert werden können. Derzeit scheitert es noch an der Datenqualität, denn ChatGPT produziert Texte, die auch falsche Informationen enthalten können.
Künstliche Intelligenz wird in Zukunft maßgeblich zu unserer Wirtschaftsleistung beitragen, da Produktionsprozesse effizienter gestaltet werden können. Die meistgesuchten Lösungen befinden sich im Bereich der Automatisierung von Geschäftsprozessen, bei Produktions- und Absatzprognosen, aber auch in klassischen Anwendungsbereichen wie etwa der Industrie. Hier geht es vor allem um die visuelle Objekterkennung oder auch um Qualitätskontrollen.
Im Herbst 2022 startete das AWS gemeinsam mit der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) die Initiative "AI Mission Austria", welche mit zwölf Millionen Euro vom Fonds Zukunft Österreich finanziert wird. Essenziell bei der Entwicklung von KI-Anwendungen ist, dass darauf geachtet wird, dass sie technisch sicher und zuverlässig gestaltet werden. Außerdem müssen sie in einem vertrauenswürdigen ethischen und rechtlichen Rahmen eingebettet sein und sich am Wohl der Menschen orientieren.
Auch wenn Anwendungen wie ChatGPT viele Möglichkeiten aufzeigen, können sie den Menschen nicht ersetzen. Die Pflege bedürftiger Menschen oder autonom fahrende Autos sind noch Zukunftsmusik. Die Befürchtung, dass Maschinen uns zukunftsnah kontrollieren werden, erscheint utopisch. KI braucht immer eine Aufgabenstellung, die vom Menschen kommen muss – Menschen werden weiterhin Entscheidungen treffen, in Bezug auf KI-Anwendungen jedoch immer mit Bedacht. Und auch ChastGPT hat physische Mitarbeiter, die die Textdatenbank nach rassistischen und sexistischen Inhalten filtern. Um Künstliche Intelligenz langfristig erfolgreich einsetzen zu können, gilt es, interne Mitarbeitende als KI-Expert:innen auszubilden. Diese sollen neue Ideen entwickeln, wie Künstliche Intelligenz passgenau für ihr Unternehmen eingesetzt werden könnte.
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