iReport

Montagswiki - Was versteht man unter digital farming?

Auch bekannt als Smart Farming oder Landwirtschaft 4.0, bezeichnet der Begriff „digital farming“ den Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien in der Landwirtschaft.
Montagswiki - Was versteht man unter digital farming?
© Ivalu

Ziel der Digitalisierung ist ein effizienterer Verbrauch von Ressourcen zum Umwelt- und Tierschutz und eine steigende Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebes. Voraussetzung ist eine leistungsfähige, rurale Infrastruktur und digital-affine MitarbeiterInnen in den Betrieben. Um einen kostengünstigen Zugang für kleine Betriebe zu sichern, können Open Source Lösungen forciert werden. Dies trägt zusätzlich zu einer schnelleren Weiterentwicklung der Technologie bei. 

Die Palette digitaler landwirtschaftlicher Möglichkeiten wird immer vielfältiger, allgemein lässt sich digital farming aber in drei Anwendungsbereiche gliedern:

  • Management von Informationssystemen: Systeme zum Sammeln, Bearbeiten, Speichern und Kommunizieren von Daten, zur Verwendung für weitere betriebliche Prozesse. Mithilfe von Datenanalysen lassen sich zudem Wege- und Einsatzzeiten, Maschinen- und Betriebsmittel sowieso wesentliche Kostentreiber identifizieren und optimieren.
  •  Präzisionslandwirtschaft: Verfahren, bei welchem die Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen an unterschiedliche Bodenverhältnisse anpasst wird. Das Prinzip von „precision farming“ beruht darauf, Daten von Boden, Pflanzen, Wasser und eingesetzten Landmaschinen zu erheben. Die Kombination mit GPS-Bodensonden und deren Auswertung hilft dabei erhebliche Einsparungen bei Betriebsmitteln, Energieverbrauch und Arbeitszeit zu treffen.
  • Automatisierung und Robotik: Beinhaltet die Anwendung künstlicher Intelligenz in der landwirtschaftlichen Produktion. Neben klassischen Melkrobotern setzt man beispielsweise auf Drohnen in der Schädlingsbekämpfung oder auf leichte, unbemannte Fahrzeuge in der Feldrobotik, um Bodenverdichtungen durch schwere Fahrzeuge zu vermeiden. Die wichtigste Rolle spielt allerdings die Sensorik: Sensoren unter der Ackeroberfläche messen Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens und laden die Daten anschließend in die Cloud, wo sie von Landwirten abgerufen werden kann. Durch die genaue Messung und Kontrolle von Veränderungen lässt sich die Bewirtschaftung von Feldern bedarfsgerecht optimieren.

Digital farming ist ein rasant wachsender Bereich, in dem fortlaufend neue Technologien entwickelt werden. Noch finden diese hauptsächlich in großen landwirtschaftlichen Betrieben Anwendung, wobei der Fokus vorrangig auf Big Data liegt, welche die Erfassung von Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenstress und Klimadaten beinhaltet. 

Montagswiki