Wie KI die Immobranche revolutionert: Chancen und Risiken

Oft wird Künstlicher Intelligenz die Fähigkeit zugeschrieben, die Immobilienbranche revolutionieren zu können. Dabei handelt es sich nicht um einen leeren Hype, denn KI findet tatsächlich bereits in zahlreichen Prozessen breite Anwendung: So wird sie etwa von vielen Anwaltskanzleien und deren Kund*innen oder von Hausverwaltungen eingesetzt, um verschiedene Prozesse zu vereinfachen und zu verschlanken.

Wie KI die Immobranche revolutionert: Chancen und Risiken

Im KI-Bereich tut sich im Moment extrem viel. Was wir aber bei all den sich rasant entwickelnden Fortschritten rund um die neue Technologie nicht vergessen dürfen, ist, dass KI letztlich ein Tool ist – ein weiteres Werkzeug, mit dem wir Menschen arbeiten. Wie hilfreich oder unsinnig dieses Werkzeug ist, hängt stark davon ab, wie wir es einsetzen – und auch davon, wie sicher wir mit der KI umgehen. The National Law Review hat sich angesehen, wie KI in der Immobranche bereits eingesetzt wird und welche Gefahren sich bei einer großflächigen Implementierung der Technologie im Unternehmen auftun können.

KI in der Datensynthese und -analyse

Die KI kann große Mengen an Informationen sehr viel schneller verarbeiten und bündeln als wir Menschen. Praktisch wird das, wenn ein Immobilienvermittler etwa Tausende von Immobilien in seinem Portfolio hat. Das Portfolio besteht aus Immobilien mit unterschiedlichen Standorten, Nutzungen, Eigentumsverhältnissen etc., und zu jeder Immobilie gibt es in der Regel eine Datei, die diese Informationen dokumentiert. KI-gestützte Datenbanken können Immobilien schnell zum Beispiel nach ihrer Art oder dem Preis gruppieren, Begriffe und Konditionen zusammenfassen und Daten zur Wertentwicklung generieren. Durch den Einsatz von KI kann ein Immobilienvermittler seine Kosten erheblich senken, da die KI die gewünschten Informationen viel effizienter und schneller zusammenfasst als die Mitarbeiter*innen.

KI in juristischen Transaktionen

Generative KI nutzt Algorithmen des maschinellen Lernens zur Erstellung von Inhalten. Nun ist es so, dass große Unternehmen häufig Vorlagen verwenden, um Konsistenz zu gewährleisten. Die KI kann eingesetzt werden, um Rechtsdokumente in der vom Kunden oder der Kundin bevorzugten Form zu erstellen. Doch selbstverständlich geht auch hier nichts ohne menschliches Zutun: Da KI-generierte Dokumente von Natur aus eher allgemein formuliert sind, müssen die Anwender*innen besonders auf die Spezifika des jeweiligen Geschäfts, der Immobilie und des Marktes achten.

KI in Verwaltung und Geschäftsbetrieb

Viele große Unternehmen nutzen KI bereits unterstützend in der Vermögensverwaltung und bei verschiedenen Tätigkeiten auf Objektebene. So kann KI zum Beispiel angewendet werden, um Marketingmaterialien und Objektbeschreibungen zu erstellen. Vermögensverwalter nutzen analytische KI häufig, um Budgets und Prognosen zu erstellen oder um die Erfassung und das Reporting von ESG-Daten zu optimieren. Auf operativer Ebene kann eine generative KI-Plattform Zeitpläne und Modellpläne erstellen oder Verbesserungsvorschläge liefern.

Potenzielle Gefahren – darauf müssen Sie achten

Künstliche Intelligenz ist zweifellos ein mächtiges Tool. Aber die von einer KI erzeugten Ergebnisse sind immer nur so gut wie die Inputs, mit denen sie gefüttert wurde. Bei Einsatz von KI müssen wir also immer bedenken, dass die Datenbanken, die die Grundlage für ihr Wissen bilden, möglicherweise veraltete oder schlichtweg falsche Informationen enthalten. Werden solche Informationen als Grundlage verwendet, laufen Sie Gefahr, Inhalte mit denselben Fehlern zu produzieren.

Auch menschliche Nutzer*innen müssen für die KI geschult werden, um geeignete Eingabeaufforderungen eingeben und die Ergebnisse überprüfen zu können. Die Anwender*innen müssen wissen, wie sie der KI Fragen stellen und Fehler herausfiltern, um richtige Antworten zu erhalten. KI verfügt nicht über bewusstes Wissen wie wir Menschen; ein generatives KI-Modell ist vielmehr ein hochentwickelter „Textverarbeiter“, der auf der Grundlage vorheriger Eingaben kohärente Antworten erzeugt. Diese Kohärenz kann umso gefährlicher werden, wenn die Eingaben falsch sind.

Auch in Hinblick auf Datenschutz, Urheberrecht und geistiges Eigentum sind noch viele Fragen offen, die erst in Zukunft gänzlich geklärt werden können. Als Anwender*in von KI werden wir uns außerdem noch mit den generellen Unsicherheiten, die mit der Regulierung der neuen Technologie einhergehen, konfrontiert sehen. Wie auch immer es weitergehen mag: Spannend wird’s allemal.