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Windkraft auf der Europabrücke

Die ASFINAG und das Berliner Startup MOWEA haben am 22. Mai 2023 ihr innovatives Mikrowindturbinen-Projekt auf der Europabrücke in Betrieb genommen.
Windkraft auf der Europabrücke
© Ivalu

Erstmals in Europa ernten Windturbinen auf den Pfeilern einer Brücke nachhaltige Energie, die direkt die Mautstation in Patsch an der A13 Brennerautobahn versorgt. Konkret handelt es sich um acht Mikrowindturbinen, die im nördlichen Abschnitt der Europabrücke in 140 Metern Höhe über dem Boden installiert wurden. Der primäre Energiebedarf der Einrichtungen an der Mautstelle Patsch soll somit von der Windkraftanlage gedeckt werden. Die Mikrowindturbinen von MOWEA sind am oberen Ende des Pfeilers II der Europabrücke direkt am Betonpfeiler montiert worden. Die Produktion der Druckgussteile sowie der Zusammenbau der MOWEA Mikrowindturbinen erfolgen übrigens durch die Firma Dynacast Österreich südlich von Wien.

Die Vorteile der Europabrücke für dieses Projekt liegen auf der Hand: Die Umsetzung erfordert keine zusätzliche Infrastruktur oder Bodenversiegelung. Die erforderlichen Stromleitungen sind bereits entlang der Autobahn vorhanden, und Strom kann rund um die Uhr durch die Windkraft erzeugt werden. Die Windkraftturbinen können optisch elegant in die Pfeiler integriert werden, ohne dabei Anwohner oder Wohngebiete zu stören. Ein Umweltbüro wird das Projekt zwei Jahre lang begleiten und die Auswirkungen auf die Avifauna (Vögel) untersuchen.

"Die Europabrücke war schon immer ein Symbol für Verbindung und Innovationsgeist. Mit den Windturbinen setzen wir konsequent unseren Weg zur Eigenproduktion aus nachhaltigen Energiequellen fort. Diese saubere Energie nutzen wir direkt vor Ort für die Mautstelle in Patsch. Neben Photovoltaik oder Energie aus eigenen Kleinwasserkraftwerken, wie etwa in Flirsch, möchten wir unseren Stromverbrauch immer mehr mit nachhaltiger Energie aus eigener Produktion decken. Dieses Pilotprojekt wird uns wesentliche Erkenntnisse darüber geben, inwieweit wir diese Mikrowindturbinen künftig an Brücken in ganz Österreich einsetzen können. Wir prüfen bereits weitere mögliche Standorte in Tirol und Vorarlberg", so ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele.

"Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, unsere modulare Windenergielösung an der berühmten Europabrücke zu erproben. Die Zusammenarbeit zwischen der ASFINAG und MOWEA war stets partnerschaftlich und zukunftsorientiert, eine Grundvoraussetzung für innovative Projekte wie dieses. Das österreichische Momentum für Klimatechnologien ist herausragend. Gesellschaft und Unternehmen haben sich dem Klimaschutz verpflichtet, und wir sehen großes Potenzial, weitere Infrastrukturen in Österreich für unsere Windturbinen zu erschließen", Dr. Till Naumann, Gründer und CEO von MOWEA.

Über MOWEA

Die MOWEA GmbH ist eine Ausgründung der Technischen Universität Berlin und kombiniert erstmalig standardisierte Mikrowindturbinen zu einem modularen Windenergiesystem. MOWEAs Windanlagen können bedarfsgerecht und flexibel kombiniert und in bestehende Infrastrukturen integriert werden. Darüber hinaus bietet MOWEA Kommunikationsschnittstellen zur intelligenten Steuerung und Fernwartung der Anlagen. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf industrielle und Immobilienanwendungen. Es wird unter anderem von einem Family Office aus Süddeutschland finanziert und ist in Partnerschaft mit dem Mobilfunkriesen Vodafone, der erstmals Mobilfunkmasten in Deutschland mit Windturbinen ausstattet.

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DEUTSCHE ENERGIE-AGENTUR (DENA)

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland und die KfW Bankengruppe. www.dena.de

EXPORTINITIATIVE ENERGIE

Mit dem Ziel, deutsche Technologien und Know-how weltweit zu positionieren, unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Anbieter von klimafreundlichen Energielösungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Im Fokus stehen hierbei die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze und Speicher sowie auch Technologien wie Power-to-Gas und Brennstoffzellen. Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und unterstützt die Teilnehmenden durch Maßnahmen zur Marktvorbereitung sowie bei der Marktsondierung, -erschließung und -sicherung.

www.german-energy-solutions.de

RENEWABLE-ENERGY-SOLUTIONS-PROGRAMM (RES-PROGRAMM)

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien- sowie Energieeffizienz-Branche bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie Agentur (dena) öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten wird die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert.

RES-Programm

Dieses Projekt wird im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Digitalisierung