Wird Künstliche Intelligenz uns ersetzen?

Künstliche Intelligenz als Schöpfer. Digitalisierung verändert Aufgabengebiete und lässt den Menschen als überflüssig erscheinen. Maschinen steuern Maschinen und Software programmiert Software. Spielt der Mensch in einer Welt, in der Maschinen immer intelligenter werden überhaupt noch eine Rolle?

Wird Künstliche Intelligenz uns ersetzen?

Die Angst, dass KI unsere Jobs übernehmen und uns überflüssig macht ist verständlich. Die Corona-Pandemie hat Unternehmen dazu gezwungen, ihre Prozesse zu automatisieren und die Digitalisierung voranzutreiben, obwohl sie eigentlich kulturell noch lange nicht dazu bereit waren. Das ließ Reibungspunkte entstehen, aber lässt die derzeitige Angst vor der KI als übertrieben wirken.

Wie KI Neues schafft

Computer können mittlerweile schon Kunstwerke generieren und suggerieren eine menschliche Schöpfung. Das stellt die Frage nach dem Urheber vor eine Herausforderung – ist die Maschine jetzt der/die Schöpfer/in?

Fakt ist, eine KI lernt anhand von Beispielen und muss mit der benötigten Information „gefüttert“ werden, um Neues zu schaffen. Ein solcher Datensatz enthält Unmengen an Daten und wird beim Einspeisen einem Optimierungsprozess unterzogen. In einem Soll-Ist-Vergleich auf Basis der Trainingsdaten wird zwischen Eingabedaten und erwünschten Ergebnisdaten geschlossen. Die Maschine erkennt Muster und erschafft Regeln. Mit entsprechenden Daten kann eine KI ganze Gemälde oder sogar Romane schreiben.

Wie sieht es mit den Rechten am Werk aus?

Klar unterscheiden muss man primär, ob es um den Schutz von KI-Geschaffenem oder um den Schutz „der KI selbst” – also dem Programmcode, geht. Programme zum Trainieren und Ausführen trainierter Netze können unter urheberrechtlichen Softwareschutz fallen. Beim Geschaffenen, wie Bilder, Texte oder Musik greift der urheberrechtliche Schutz, wenn es sich um persönliche geistige Schöpfungen handelt. KI geschaffene Werke wirken in der Regel originell und die Frage nach dem Urheberrecht rückt in den Hintergrund.

Der Mensch als Schöpfer

Das deutsche (und das kontinentaleuropäische) Urheberrecht erkennt die Maschine als Schöpfer:in von Werken nicht an. Fakt ist: Werke erschaffen kann nur ein Mensch, denn Werke müssen etwas persönlich-Geschaffenes sein. Push-the-Button alleine schafft also kein geistiges Werk: Für den schöpferischen Beitrag des Menschen genügt der Knopfdruck allein nicht! 

Aber selbst wenn KI einmal zu dem Wundermittel werden sollte, wird sie noch immer Menschen brauchen, die sie pflegen und ihre Effizienz sicherstellen. KI wird uns nicht ersetzen, sie macht uns nur wertvoller! Es wird noch dauern, bis die künstliche Intelligenz ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.

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