Die Daten sind verfügbar. Vor allem in urbanen Räumen ist nicht nur relativ klar, wie viel Raum aktuell zur Verfügung steht, sondern auch, wie viel in den kommenden drei bis vier Jahren geschaffen werden wird. Außerdem wissen zumindest die Immobilienportale ziemlich gut, wer welchen Raum sucht. Richtig eingesetzt kann KI dabei helfen, exakte Prognosen zu treffen, wo mehr Raum und wo weniger und auch in welchen Größen und zu welchen Preisen benötigt werden wird.
Schnellere Umsetzung von Projekten
Siehe oben. Wenn klar ist, dass Raum benötigt wird, kann die Politik eindeutige Anweisungen geben, wo Raum zu schaffen ist. Simulationen können Berechnungen für die Zukunft ermöglichen. Und KI kann Modelle schaffen, auf deren Basis Planer kreative und innovative Vorschläge zur Entwicklung neuer Immobilien machen. KI könnte beispielsweise berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein eingereichtes Projekt auch genehmigt wird, und zwar zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Im Idealfall sogar vor dem Ankauf einer Liegenschaft.
Nachhaltige Sanierung
Bestandsimmobilien sind ein wichtiger Hebel um die Klimaziele zu erreichen. Modelldaten von bestehenden Immobilien in Kombination mit dem Gesamtbestand notwendige Investitionssummen, Förderbeiträge, den Ressourcenbedarf und die Umsetzungswahrscheinlichkeit berechnen. Auf Basis der Daten können wichtige Entscheidungen nicht nur auf regionaler Ebene, sondern auch auf internationalem Level getroffen werden. Das betrifft die nötige Liquiditätsbereitstellung der EZB an die finanzierenden Banken ebenso wie die Berechnung des Rohstoffverbrauchs, aber auch den Bedarf an Fachkräften. KI kann hier die Entscheidungsgrundlage sein.
Klimaanpassung und Resilienz
Mit Blick auf den Klimawandel wird es immer wichtiger, Immobilien an extreme Wetterereignisse und Umweltveränderungen anzupassen. KI kann dazu beitragen, Resilienzstrategien zu entwickeln, indem sie Gefahrenanalysen erstellt und geeignete Anpassungsmaßnahmen vorschlägt – sei es die Wahl spezieller Baumaterialien oder die Integration von Hochwasserschutz.
Schnellere Vermarktung
Nutzer hoffen heute, dass eine umfangreichere Suche zu einem besseren Deal führt, dass man doch noch ein „Schnäppchen“ findet. Sofern KI das entsprechende Vertrauen genießt, kann dieser Prozess enorm beschleunigt werden. Wenn die Nutzer überzeugt werden können, dass die für sie ideale Wohnung zum erschwinglichen Preis am gewünschten Ort in einem vorhersehbaren Zeitraum verfügbar ist, wird der Prozess des „Matchmakings“ für alle Beteiligten zu einer befriedigenden Customer-Journey.
Bessere Ressourcenverteilung
Wann ist wo wie viel Beton verfügbar? Wie wird er zu den Baustellen geschafft? Wie viele Menschen werden für die Umsetzung eines Bauwerks benötigt? Wie können Prozesse vereinfacht und die Koordination verbessert werden? Die zunehmende Digitalisierung schafft Daten, die wiederum für eine weitere Optimierung verwendet werden können. Der Umsetzungsaufwand sinkt, und die Errichtung von Immobilien wird wieder günstiger.
Energiemanagement
KI hilft, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und damit Kosten zu minimieren. Strom und Wärme werden dort gekauft, wo sie während des Verbrauchs auch benötigt werden. Heizung und Licht werden nicht mehr manuell von Menschen gesteuert (die dann vergessen, das Licht abzudrehen) und auch nicht von „dummen Maschinen“, die um 18 Uhr die Klimaanlage abdrehen, weil es schon so spät ist. KI wird Sauerstoff und Energie so regeln, dass es für die arbeitenden Menschen einen möglichst hohen Komfort bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten bedeutet.
Präventive Instandhaltung
KI kann Wartungsbedarfe vorausschauend identifizieren, bevor Schäden oder Ausfälle auftreten. Mithilfe von Sensordaten und maschinellem Lernen lassen sich Verschleißmuster analysieren und genaue Vorhersagen treffen, wann beispielsweise eine Heizungsanlage gewartet oder ein Dach saniert werden muss. Dadurch werden teure Notfallreparaturen minimiert und die Lebensdauer von Immobilien verlängert.
Optimierung von Bauprozessen
Während der Bauphase kann KI helfen, Prozesse in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren. Drohnen und Kameras liefern kontinuierlich Bild- und Sensordaten von der Baustelle, die von einer KI ausgewertet werden. Dadurch können Abweichungen vom Zeitplan frühzeitig erkannt und behoben werden. Auch die Sicherheitsüberwachung wird durch KI deutlich effizienter, indem potenzielle Gefahrenstellen erkannt und gemeldet werden.
Smart Cities und integrierte Infrastruktur
KI spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Smart Cities. Die Integration von Gebäuden in eine smarte Infrastruktur ermöglicht beispielsweise die Echtzeitsteuerung von Verkehrsflüssen, Energieverteilung und öffentlicher Infrastruktur. Immobilien werden Teil eines größeren Netzwerks, das effizienter und nachhaltiger funktioniert.
Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen
Investoren und Entwickler können von KI-gestützten Analysen profitieren, die Risiken und Renditechancen von Immobilienprojekten bewerten. Diese Analysen berücksichtigen unter anderem Standortfaktoren, Markttrends, regulatorische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Indikatoren. Auf diese Weise wird die Entscheidungsfindung präziser und fundierter.
Mehr Benutzerfreundlichkeit
Wer kennt’s nicht? Der Lift „steckt“, und 40 Hausparteien rufen gleichzeitig in der Verwaltung an. Die Wartungstechniker sind nicht erreichbar, und der zuständige Hausbetreuer ist gerade auf Urlaub. KI organisiert das in Zukunft selbst. Und zwar, bevor noch der Erste anruft. Denn der Aufzug meldet, dass er nicht mehr funktioniert, worauf das System den vorher eingepflegten Techniker benachrichtigt und gleichzeitig alle Nutzer informiert, dass bereits an der Behebung des Schadens gearbeitet wird. Die Aufträge und Rechnungen werden automatisch verwaltet und fließen richtig in die Buchhaltung der Verwaltungen ein.