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Dagobertinvest: Unterschiede zwischen ECSP-Plattformen und nationalen Anbietern

Das Thema qualifizierte Nachrangdarlehen sorgt aktuell für Diskussionen in der Crowdinvesting-Szene. Während diese Finanzierungsform Investoren in der Vergangenheit hohe Renditen versprach, ging sie auch mit erhöhten Risiken einher.
ronald@ivalu.eu
Dagobertinvest: Unterschiede zwischen ECSP-Plattformen und nationalen Anbietern
© Ivalu

Bei dagobertinvest gehört sie seit Herbst letzten Jahres der Vergangenheit an. Mit der ECSP-Lizenz setzt das Unternehmen nun ausschließlich auf besicherte Kredite mit unbedingtem Rückzahlungsanspruch, die Anlegern eine deutlich stärkere rechtliche Absicherung bieten.

Plattformen, die keine ECSP-Lizenz besitzen, dürfen weder Finanzierungsmodelle mit unbedingtem Rückzahlungsanspruch anbieten noch durch Sicherheiten die Rückzahlung eines bedingten Anspruchs absichern. Diese Möglichkeit ist ausschließlich ECSP-lizenzierten Kreditplattformen vorbehalten.

Eine Liste aller Plattformen, die die ECSP-Lizenz erhalten haben, wird von der ESMA (European Securities and Markets Authority) geführt und ist hier abrufbar.

Während nationale Plattformen schon seit Jahren Investoren und Projektträger zusammenbringen, sorgt die neue European Crowdfunding Service Provider Regulation (ECSP) für eine europaweit einheitliche Regulierung. Doch was bedeutet das konkret für Anleger und Projektentwickler?

Was ist ECSP?

Die ECSP-Verordnung (EU) 2020/1503 trat im November 2021 in Kraft und definiert einheitliche Regeln für Crowdfunding-Plattformen innerhalb der Europäischen Union. Ziel ist es, Investitionen grenzüberschreitend zu erleichtern, indem Plattformen mit einer einheitlichen Lizenz in allen EU-Ländern tätig sein können.

Einige wesentliche Merkmale von ECSP-Plattformen:

  • Einheitliche Regulierung: Eine Plattform mit ECSP-Lizenz darf in der gesamten EU agieren, ohne zusätzliche nationale Genehmigungen.
  • Anlegerschutz: Plattformen müssen detaillierte Risikohinweise bereitstellen und eine Einstufung der Anleger hinsichtlich ihrer Erfahrung und Risikobereitschaft vornehmen.
  • Investitionslimits: Für Kleinanleger gelten bestimmte Schutzmaßnahmen, die eine Überschuldung vermeiden sollen.
  • Transparenz: Plattformen müssen klare Informationen über die Projekte, deren Risiken und die Kapitalstruktur bereitstellen.

Vorteile und Herausforderungen der ECSP-Regulierung

Die Einführung der ECSP-Verordnung hat für Anleger und Plattformen sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich gebracht:

Vorteile:

  • Europaweite Investitionsmöglichkeiten: Anleger können nun grenzüberschreitend investieren, ohne sich mit unterschiedlichen nationalen Regulierungen auseinandersetzen zu müssen.
  • Höhere Transparenz: Einheitliche Informationspflichten erhöhen die Nachvollziehbarkeit von Investitionen.
  • Größerer Markt für Plattformen: Anbieter können einfacher neue Märkte erschließen und ihr Angebot europaweit skalieren.
  • Photo: KI generiert von Midjourney
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