Ein paar Gedanken seien dazu aber auch erlaubt: Sollte dieser Zusammenschluss nicht genehmigt werden, liegt die Vermutung sehr nahe, dass nicht alle Branchen mit gleichen Maßen bewertet werden. Beispielhaft sei hier der Energiemarkt erwähnt, wo sehr viel mehr Menschen in deren Lebensexistenz vom Dschungel der Monopole und gegenseitigen Beteiligungen betroffen sind – und über eine Entflechtung des marktbeherrschenden Gewirrs wird nicht einmal nachgedacht, weil es politisch nicht opportun ist.
Eines wollen wir klar sagen: Wir ziehen den Hut vor dem geschäftlichen Erfolg von Sprengnetter, IMMOunited und ImmoScout24. Aber: Die drei haben nicht das Ei des Kolumbus erfunden und beherrschen jetzt den Markt in einer Form, dass man nicht ebenso erfolgreiche Geschäftsmodelle daneben aufziehen könnte. Dass nicht einmal Monopolgiganten wie Google vor dem Entstehen neuer Mitbewerber gewappnet sind, zeigen die hektischen Aktivitäten des Suchmaschinen-Marktführers rund um KI-Lösungen.
Eine Suchplattform für Immobilien zu programmieren ist keine Hexerei, das wird tagtäglich durch die Neuigkeiten über immer neue Portale, die nach wie vor aus dem Boden sprießen, bewiesen. Und Grundbuchsauszüge und Kaufverträge zu scannen und zu analysieren ist auch weit vom Stein der Weisen entfernt. Aber: Die drei haben es richtig, effizient und komfortabel für die User gemacht.
Und außerdem haben sie etwas verstanden: Die Zukunft wird für uns alle besser zu meistern sein, wenn wir miteinander statt gegeneinander arbeiten. Uns gegenseitig unterstützen und Anerkennung zollen für zusammen erreichte Erfolge und Innovationen.
Ceterum censeo: Das die Leistungen der drei teurer werden, glauben wir nicht. Da würden sich die Investoren von Willhaben nämlich schon jetzt insgeheim die Hände reiben.