Auf einer Reise in die Golfregion hat Donald Trump kürzlich weitreichende Vereinbarungen getroffen, deren Auswirkungen sowohl geopolitisch als auch wirtschaftlich bedeutend sind. Im Zentrum dieser Deals steht die massive Lieferung von Hochleistungsprozessoren amerikanischer Hersteller wie Nvidia an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Emirate sollen, wie das KI-Handelsblatt berichtet, mehr als eine Million dieser spezialisierten Chips erhalten – ein Schritt, der die USA enger mit den Golfstaaten verbindet und amerikanische Technologiekonzerne mit lukrativen Aufträgen versorgt. So weit, so gut.
Geht der Schuss nach hinten los?
Trump verfolgt dabei eine klare Strategie: Während er öffentlich auf wirtschaftliche Abschottung und protektionistische Zölle setzt, öffnet er gezielt den Nahen Osten für US-Technologie. Kritiker*innen innerhalb seiner eigenen Regierung sehen jedoch auch Risiken. Sie befürchten, dass die technologische Vormachtstellung der USA gefährdet sein könnte. Denn was passieren könnte, ist folgendes Szenario: Die Golfstaaten könnten die Chips an China weitergeben. Dort wären sie auch für militärische Zwecke von Interesse.
Technologie als Mittel geopolitischer Einflussnahme
Die US-Regierung reagiert mit Exportkontrollen und Auflagen zur Nachverfolgung der Technologieverwendung, um solche Risiken zu minimieren. Gleichzeitig schafft Trump neue wirtschaftliche Abhängigkeiten: Für jedes Rechenzentrum, das in den Emiraten entsteht, soll ein weiteres in den USA mitfinanziert werden. So wird KI-Infrastruktur weltweit aufgebaut – aber stets unter amerikanischer Beteiligung. Ziel ist, dass Künstliche Intelligenz weltweit auf amerikanischer Hardware basiert.
Der Golf als Zukunftsstandort für KI-Infrastruktur – eine Chance für Projektentwickler?
Die Golfstaaten erweisen sich als idealer Standort für den Aufbau globaler KI-Knotenpunkte. Sie verfügen über reiche Energiequellen, investieren massiv in erneuerbare Energien und haben die finanziellen Mittel, um ihre digitale Infrastruktur auszubauen. Allein Saudi-Arabien hat Projekte im Umfang von 600 Milliarden Dollar angekündigt, darunter milliardenschwere Investitionen in US-Rechenzentren und Technologiepartnerschaften mit Unternehmen wie Google, Oracle und AMD. Gut für die Branche: Auch für Projektentwickler und Investoren aus der Immobilienbranche ergeben sich daraus neue Chancen – etwa durch den Bau von Hightech-Standorten oder Rechenzentren an strategischen Knotenpunkten.