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Opendoor: Nicht jedes Proptech Gold glänzt

Kaum ein anderes Unternehmen hat in den vergangenen Monaten so viel Aufmerksamkeit erregt wie Opendoor. Der US-Anbieter einer digitalen Immobilienplattform war zunächst der strahlende Börsenliebling – doch binnen weniger Wochen hat sich die Erfolgsstory in ein Lehrstück über überschäumende Spekulation verwandelt.
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Opendoor: Nicht jedes Proptech Gold glänzt
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Der Börse Express bringt es in seinem Bericht („Opendoor Aktie: Vom Hype zum Horror“, 22. August 2025) auf den Punkt: Innerhalb von zwei Monaten legte die Aktie um mehr als 500 Prozent zu – ein Kursfeuerwerk, das viele Beobachter an die wilden Zeiten der Meme-Stocks erinnerte. Doch die Euphorie hielt nicht lange.

Ernüchterung durch enttäuschende Prognose

Als Opendoor seine Erwartungen für das dritte Quartal veröffentlichte, war der Schock groß. Statt der von Analysten prognostizierten 1,22 Milliarden US-Dollar Umsatz stellte das Unternehmen lediglich 800 bis 875 Millionen US-Dollar in Aussicht. Der Markt reagierte prompt: Die Kursgewinne verpufften in Rekordzeit, und die Anleger blieben mit einem Kater zurück.

Führungskrise verstärkt Unsicherheit

Wie der Börse Express weiter berichtet, verschärfte der überraschende Rücktritt von CEO Carrie Wheeler die Situation zusätzlich. Inmitten wachsender Investorenkritik und Aktivismus verliert Opendoor nicht nur sein Gesicht an der Spitze, sondern auch an Vertrauen im Markt.

Ein Lehrstück über Spekulation

Das Beispiel zeigt eindrücklich, wie schnell Euphorie an den Börsen in Ernüchterung umschlagen kann – insbesondere in Branchen wie der Immobilienwirtschaft, die von realwirtschaftlichen Fundamenten abhängen. Ein positives EBITDA im Quartal half nicht weiter, weil der Ausblick alle Hoffnungen zunichtemachte.

Opendoor ist derzeit mehr Warnsignal als Vorbild. Der Fall erinnert Anleger daran, dass Hypes selten nachhaltig sind – und dass Substanz und Stabilität letztlich mehr zählen als Schlagzeilen und Kursfeuerwerke. Oder, wie es der Börse Express formuliert: „Vom Hype zum Horror“ – präziser lässt sich die Geschichte kaum zusammenfassen.

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